© Gerd Matthes 1998
Altenburg und das Kartenspiel
Die
Spielleidenschaft der Altenburger Bürger
und Bauern im 19. Jahrhundert
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Nach unterschiedlichsten
Theorien stammen die Spielkarten aus China, Indien oder Ägypten. Vom
Mittleren Osten kamen sie dann wahrscheinlich durch die Kreuzritter
nach Europa.
- Hier wurden Kartenspiele zum ersten Mal
im 13. und 14. Jahrhundert erwähnt. Mehr als drei Viertel aller
Menschen beherrschen statistisch gesehen ein oder mehrere Kartenspiele.
Spielkarten gelten somit als die weltweit am weitesten verbreiteten
Unterhaltungsobjekte. Besonders Alte und ungewöhnliche Spielkarten
haben sich zu wertvollen Sammelobjekten entwickelt, die in vielen
Museen der Welt gesammelt werden. Unsere heutigen Spielkarten sind mit
unterschiedlichsten Farben und Symbolen versehen. Die ältesten
erhaltenen europäischen Karten stammen aus dem 14. Jahrhundert und
wurden im italienischen Stil hergestellt. Die heute am häufigsten
verwendeten Symbole kommen aus Frankreich und werden mit Kreuz, Pik,
Herz und Karo bezeichnet. Die Symbole des altdeutschen Blattes sind
Eichel, Grün, Herz und Schellen. Mit diesen alten Symbolen spielt man
heute noch in Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und
Württemberg. Im Lauf der Jahrhunderte haben sich Menschen Hunderte von
Kartenspielen ausgedacht, von denen aber nur wenige längere Zeit
überdauert haben. Das Pokerspiel
z. B. entwickelte sich aus verschiedenen Spielen, die heute schon lange
nicht mehr existieren. Kartenspiele lassen sich vereinfachend in fünf
große Kategorien einteilen.
- Zur ersten Gruppe gehören die Spiele, in
denen man nach der Anzahl der Stiche gewinnt. Meist werden bestimmte
Karten oder eine ganze Farbe zu Trümpfen, ranghöchsten Karten,
ernannt. Hierzu gehören die zahlreichen Varianten von Whist und Bridge.
Eine zweite Gruppe beinhaltet Spiele, deren Ziel es ist, bestimmte
Karten
mit einer hohen Punktzahl oder einer bestimmten Kartenfolge zu sammeln.
Zu diesen Spielen zählen Binokel, Bezique und Piqué. Auch Spiele, die
ohne Trümpfe gespielt werden und deren Ziel es ist, möglichst wenig
Stiche zu bekommen,
- z. B. Casino und Ramsch, können dieser
Kategorie zugeordnet werden. Ziel einer weiteren Gruppe ist es, eine
vorgegebene Punktzahl durch Sammeln oder Abwerfen von Karten zu
erreichen. Hiervon werden die Romméspiele am häufigsten gespielt. Zu
den beliebtesten Varianten gehören Gin und Canasta. Ähnlich wie Rommé
sind Spiele wie Fan Tan, bei denen die Spieler passende Karten in
Gruppen, Farben oder Folgen sammeln, die dann ausgelegt werden, oder
die aussetzen müssen, wenn sie nicht legen können. Eine ähnliche Idee
unterliegt den unterschiedlichen Formen von Patience.
- Zu einer vierten Gruppe lassen sich die
Glücksspiele zusammenfassen, die sich besonders im Altenburger Land
grosser Beliebtheit erfreuten. Hierbei wetten die Spieler darum, dass
sie Karten oder Kartenkombinationen
aufdecken können, die im Punktwert
die des Gegners übertreffen. Das bekannteste dieser Glücksspiele
ist das Poker. Zu einer letzten Kategorie, bei der
Zahlenwerte addiert werden, gehören Wettspiele wie Siebzehnundvier,
Baccarat und Cribbage. Schließlich gibt es Kartenspiele,
bei denen die Spieler das Ziel verfolgen, mehr Punkte als der Gegner zu
erzielen. Hierzu zählen die in Deutschland sehr
beliebten von ihren Grundprinzipien her verwandten Spiele Skat,
Doppelkopf
und Schafkopf.
Doppelkopf ist vor allem im norddeutschen Raum verbreitet,
während Schafkopf sich im süddeutschen Raum (vor allem in Bayern)
großer Beliebtheit erfreut. Kommen wir nun zu den spielfreudigen
Altenburgern.
Es ist ja bekannt, dass hier in Altenburg die Wiege des Skatspieles
steht
und das eine grosse Anzahl berühmter Persönlichkeiten Altenburgs
in den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts an der Entwicklung
dieses
Spieles mitgewirkt haben. So z. B. Dr. Johann Friedrich Pierer, der
Herzoglich
Sächsisch-Gotha-Altenburgische Hofadvokat Friedrich Ferdinand Hempel,
der Verleger Friedrich Arnold Brockhaus,
der sächsische Staatsminister
Bernhard von Lindenau, der Kanzler
Hans Carl Leopold von der Gabelentz,
der Ratskopist Carl Christian Adam Neefe und Gymnasialprofessor Johann Friedrich
Ludwig Hempel, um nur einige zu nennen.
- Das in Altenburg
viel und oft gespielt
wurde lässt sich aber auch an Hand von Archivunterlagen wie
Spielverboten, Strafordnungen und einigen Berichten von verschiedenen
Altenburger Geschichtsforschern nachweisen. Der erste Hinweis die
Einschränkung des Kartenspiels im Altenburger Land finden wir in der
Fürstlich Sächsischen Altenburgischen Landesordnung des Jahres 1742 .
Hier erfahren wir:
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- "Es soll
auch alles Doppelspiel, da
man mit Karten, Würfeln, oder im Bret=Spiel, auf unziemlichen Gewinst
zu spielen pfleget, gäntzlich verbothen, und den Obrigkeiten auferlegt
seyn, solches, so oft es geschiehet, mit Geld oder Gefängnis
unnachlässig abzustraffen".
- .
- Am häufigsten sind
in den Altenburger Akten die berühmt berüchtigten Rossmärkte auf
Altenburgs
Rossplan erwähnt. Hier wurden die unterschiedlichsten Hasardspiele
(Glücksspiele), sowohl von der Land- als auch von der Stadtbevölkerung
bevorzugt gespielt. Eines der schlimmsten Glücksspiele war das 1794
durch ein Verbot erwähnte Spiel "Polnische Bank", dass einige Jahre
später (1838) unter dem unschuldigen Namen "Grundehrlich" neu auflebte
und somit wiederum verboten wurde. Diese Verbote über
Kartenhasardspiele
findet man oft im Zusammenhang mit der Erlassung neuer
Spielkartensteuern
in den Altenburger Landesverordnungen. Im Jahre 1820 wurden eine Anzahl
von Spielen verboten:
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- "Pharao,
Trischak, Grobhäusern, Quinze, Trente et Quarante, Bassette,
Vingt et un, Lansquenet, und außerdem:
Roulette, Biribi (neue Art Lotto) und Passediz (ein Würfelspiel)".
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- Um beim betreiben
der verbotenen Spiele vor Überraschungen unangenehmer Art geschützt zu
sein, stellten die Altenburger oft Wachen auf. Da hierdurch die
Entdeckung derartiger
Spielsucht sehr erschwert wurde, ordnete die Regierung unterm 28.
Oktober
1858 an, dass jeder, der sich als Wächter benutzen lasse, im ersten
Falle mit drei Wochen, bei Wiederholung mit 1 Jahr unablöslichen
Gefängnis
zu bestrafen war. Um die Spielsucht einzuschränken, gab es in
Königreich Sachsen laut Otto Reisig schon im 18. Jahrhundert
Einschränkungen
für das spielen von sogenannten gemischten Spielen. Hier wurde
festgelegt
wieviel jeder, egal aus welcher Schicht er kam, im Monat verspielen
durfte.
Einer vom Adel im Monat nicht über einen Taler, ein vornehmer Bürger
nicht über 12 Groschen, ein Handwerksmann nicht über 4 Groschen und ein
Bauer nicht über 1 Groschen. Das sich an diese Vorschrift
kaum jemand hielt, erfahren wir in den weiteren Aufzeichnungen. Die
Kartenspiele die im Altenburger Land allgemein beliebt waren, hatten zu
Teil auch so
kuriose Namen wie:
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- "Grobhannes",
"Süssmilch", "Solo", "Uchse leetj !" (Ochse legt dich !),
"Käseschüssel", "Rutorsch" (Rotarsch), "Häufeln", "Bettelmann", "Meine
Tante- deine Tante", "Kauflabet" und "Pharao".
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Das Pharaospiel
(auch Farospiel) wurde bis zu seinem letzten Verbot 1852 bevorzugt auf
dem Frühjahrsrossmarkt
und während des hiesigen grossen Vogelschiessens gespielt. Aus dem
umfangreichen Archivunterlagen der Stadt geht hervor, dass dieses Spiel
einst wohlhabende Bürger- und Bauernfamilien für Generationen
hin wirtschaftlich ruinierte. Im Jahre 1842 verzeichneten die
Altenburger
Rossmärkte und Vogelschiessen bei dem überaus beliebten Pharaospiel
Umsätze von mehr als 10000 Talern, woran etwa 1000 Menschen verdienten.
Als dessen Nachfolger wurde das "Tippspiel" (auch Dippspiel)
eingeführt,
dass jedoch wegen seiner Eigenart nicht so viel Anklang wie das
Vorherige
erlangte. Zur Eigenart des Spieles kam auch noch eine eigentümliche
Gewohnheit der Spielenden namentlich der Landbevölkerung hinzu. Sie
pflegten die Spielkarten einzeln aufzuheben, an sich zu drücken und
zusammenzuknüllen, wodurch die Karten natürlich sehr litten und
bald unbrauchbar wurden. Spielte man hierbei noch um einen hohen Preis,
der oftmals bis zu 3 Taler Einsatz stieg, so kam noch eine weitere
Gewohnheit der Spielenden hinzu. Sie zerrissen bei einem für sie
unglücklichem Spiel eines der Kartenblätter, und ließen danach eine
neue Spielkarte auf ihre Kosten bringen. In Folge dieser eigentümlichen
Manieren sind Fälle vorgekommen, wo an einem einzigen Abend in einem
bekannten Altenburger Gasthof auf diese Weise allein 8 Dtzd. neue
Spielkarten verbraucht worden.
Diese Eigenarten der Altenburger haben der
Spielkartenfabrik der Gebrüder Bechstein bestimmt gute Umsätze
beschert. Grund zur Beschwerte hatten die Bechsteins dennoch, denn auch
die Altenburger Gastwirte hatten wiederum eine besondere Gewohnheit.
Sie beschnitten und pressten die gebrauchten Spielkarten um sie auf
diese Weise länger nutzbar zu machen und um nicht fortwährend neue, für
die damalige Zeit teure Spielkarten, bei den Bechsteins kaufen zu
müssen. Spielkarten, die man damals auch im Altenburger Land als
"Teufels Gebetbuch" bezeichnete, fehlten trotz aller
Verbote und hohen Preise in keinem Haus und in keiner der Altenburger
Gesellschaften.
Es gab in Altenburg eine Vielzahl verschiedener Gesellschaften und
Salons
in denen die Altenburger mit Ihren Gästen gern und lange mit Karten
spielten. Eine der bedeutendsten dieser Art war die der Freimaurer. In
der
Loge "Zu den drei Reissbrettern" und in
anderen Altenburger Gesellschaften trafen sich Anfang des 19.
Jahrhunderts beim abendlichen Kartenspiel z. B. so bekannte Personen
der Leipziger Völkerschlacht wie, Scharnhorst, Blücher und der
russische Oberst Prendel.
- Über den letzteren schreibt Höckner :
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"Als Statthalter des
Fürsten Repnin war Oberst Victor Anton Franz von Prendel nach
Altenburg beordert worden. Er hat sich zu seinen Kammerherren noch
junge, geistreiche und weinliebende Altenburger ausgewählt, die ihm in
seinen Erholungsstunden mit Würfellust und Kartenspiel
unterhalten sollten. Um die Abende im Prendelschen Salon interessanter
zu gestalten, habe der geniale, durch mehrere satyrisch-humoristische
Schriften
bekannte Hofadvokat Friedrich Ferdinand Hempel, dass Skatspiel
eingebracht
und den Oberst gründlich darin unterrichtet. Da Oberst Prendel später
nach Sibirien verbannt worden ist, hat er möglicherweise auch den
Samojeden das Skatspiel gelernt". (Hempel war Anwalt in Altenburg,
musste aber wegen Insolvenz das Land verlassen und lebte als
fruchtbarer Schriftsteller (Pseudonyme: Frater Cebes, Spiritus Asper,
Dr. Hanack, Nestorius, Streckfuß, Simplicissimus, Erasmus Sincerus,
Peregrinus Syntax) zuerst in Odessa und später in Pest. Er war u. a.
der Verfasser eines verbreiteten Reimlexikons und einiger konfiszierter
Schriften. "Gilt als Erfinder des Skatspiels" (Hayn-G. VII, 402), das
er zusammen mit einigen Freunden in Altenburg aus dem Schafkopfspiel
entwickelt hat.)
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Wenn man über die Altenburger und deren
Spielleidenschaft schreibt, kommt man nicht umhin auf die Entstehung
des Skatspieles zu verweisen. Hiermit möchte ich Ihnen eine der
umfangreichsten, interessantesten und für Skatforschung bedeutendsten
Quellen die es zum Thema Kartenspiele im Altenburger Land gibt
vorstellen und etwas näher darauf eingehen. Es handelt sich um die
Spielkladde des Herrn
Hans Carl
Leopold von der Gabelentz / Poschwitz. Diese Kladde beginnt
mit der ersten
Eintragung am 4. November 1798 und endet mit dem letzten Spieleintrag
am
24. April 1829. Dieses für die Kartenspielforschung so wertvolle
Büchlein beinhaltet über den gesamten Zeitraum (über 30 Jahre) die
Gewinn- und Verlustrechnung der von Hans
Carl Leopold von der Gabelentz in seinem Spielkreis
gespielten Kartenspiele, aufgerechnet nach Tag, Woche, Monat
und Jahr. Mit der Akribie eines Kaufmanns rechnete von der Gabelentz
exakt
seine Gewinne und Verluste über die Jahre hin aus und nannte dabei
(was diese Aufzeichnungen ja so Interessant macht) auch das jeweilige
Kartenspiel.
Die verschiedenen Kartenspiele, die in der Gabelentzschen
Abendgesellschaft
bevorzugt auf Schloss Poschwitz gespielt wurden, sind zum Teil Heute
kaum
noch gebräuchlich. Ausgenommen das Skatspiel, dass in dieser
Gesellschaft
zwar nicht erfunden, jedoch bedeutend in seiner Entwicklung beeinflusst
wurde. Zur Gabelentzschen Abendgesellschaft gehörten der Direktor des
hiesigen Hebammeninstitutes Dr. Schuderoff, gelegentlich Verwandte der Familie
von der Gabelentz (z. B. von Münchhausen und von Lindenau)
und wiederum
der geniale und spielfreudige Hofadvokat Friedrich Ferdinand Hempel. Er
war es auch, der das neue Spiel "Scat" im Jahre 1818 in dem von ihm
herausgegebenen
"Osterländer Blätter" Nr. 30 erstmalig beschrieb und damit ins
deutsche Schrifttum einführte. Schon in Nr. 9 seiner satirischen
Blätter
erwähnt Friedrich Ferdinand Hempel in einem Gedicht über die
Spielsucht mit
dem Titel "Karten-Samuels Grabschrift" den Skat.
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Karten-Samuels
Grabschrift
- Grob war er
stets zu Haus und g r o
b im S p i e l nicht minder,
-
Doch seines Silbers bot
er ellenweise aus,
- Die s ü s s e M i l c h war ihm sein
Fest- und Alltagsschmaus,
-
Doch jetzt zum bittern
Trank für seine Frau und Kinder.
-
Er besserte zwar viel
auf seinem Lebenspfad,
- Doch täglich schlimmer ward’s,
trotz dass er noch v i e r W e n z e l
- Zu Hülfe
rief: Zum Thor hinaus
schon mit dem Ränzel
- Ging er, da kam der Tod und legte ihn in
den S k a d.
- Zwar jenseits pflegt man n i c h t die K
a r t e n s e h n zu l a s s e n,
-
Doch klar wird’s Leser
! Dir, denkst du dem S p i e l e nach.
- "Wer seines
Lebens T r u m p f leichtsinnig hier v e r s t a c h,
- Wird dort l
a b e t - und muss, nicht stets, doch lange p a s s e n."
- .
-
Für den pfiffigen Juristen und
äusserst beliebten Gesellschafter Friedrich Ferdinand Hempel
gingen jedoch die schönen Tage in Altenburg bald vorüber, er musste im
Jahre 1819 wegen wirtschaftlicher Bedrängnisse (Spielschulden) seine
Vaterstadt verlassen, ging unter dem Namen Dr. Hannack nach Pest, wo er
mit finanzieller Hilfe seiner anderen Kartenspielfreunde Brockhaus und
Reichenbach als Schriftsteller tätig war und am 4. März 1836 starb.
Übersicht aller Kartenspiele mit Angabe des Jahres in der das
Kartenspiel zum ersten mal in der Abendgesellschaft gespielt wurde:
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- Name
| - erstmals
gespielt
|
- L`hombre
| - 1798
|
- Taroc
|
- 1798
|
- Woyda
|
- 1798
|
- Trisett
|
- 1798
|
- Piquet
|
- 1798
|
- Whist
|
- 1799
|
- Remis
|
- 1799
|
- Quinze
|
- 1799
|
- Lansquenet
| - 1800
|
- Casco
|
- 1802
|
- Pharaon
| - 1804
|
- Pharaon B.
| - 1804
|
- Vingtun
| - 1805
|
- Boston
|
- 1806
|
- Scat
|
- 1813
|
- Voida
|
- 1816
|
- Scat M.
| - 1824
|
- .
- Von 1810 -1812 ist
wegen umfangreicher
Reisen des Herrn von der Gabelentz nach Frankreich eine grössere Lücke
in den Aufzeichnungen der Spielkladde vorhanden. Jedoch am 4. September
1813 finden wir, ohne vorherige Angabe eines Spiels mit Namen Schafkopf
(das ja bekanntlich die Grundversion des Skates bildete), zum ersten
mal das Kartenspiel "Scat" in der Auflistung der Spiele die im Monat
September gespielt wurden, wobei Herr von der Gabelentz beim ersten
Spiel gleich 1
Florin (Taler) 13 Groschen gewonnen hatte. Laut weiterer Aufzeichnungen
der Spielkladde wurde in den Jahren 1821 -1824 fast nur noch Scat
gespielt, jedoch dabei laut Gewinn- und Verlustrechnung mehr verloren
als gewonnen. Am 12. August 1824 erscheint in der Spielauflistung der
Kladde "Scat M.". Dies ist dann auch die letzte Eintragung des Spieles
"Scat" bis zum Ende der Kladde 1829. Was diese Eintragung zu bedeuten
hat, kommt vom Autor bis
heute nicht mit Fakten belegt werden. Meine Vermutung lässt jedoch
schliessen, dass die Einführung des "Skatlegens" und des
darauffolgenden "Reizens" - das ist die gegenseitige Aufforderung, ein
Spiel nach Werfthöhe mit Namen zu bestimmen - die Bestimmung des
Trumpfes ausser nach dem Grundwerte auch noch nach der Zahl der Spitzen
(Wenzel oder Buben) durch Neefe im Jahre 1821 (Sterbejahr Neefes) eine
für die damalige Zeit richtungsweisende Spieländerung war, für die es
wiederum Zeit brauchte, diese neuen Spielvarianten erfolgreich (mit
Gewinn) zu spielen. Ab dem anfangs erwähnten 12. August 1824 wird dann
laut Spielkladde nur noch das Kartenspiel "Casco" und bis zur letzten
Eintragung 1829 nur noch das Spiel "Woyda" gespielt.