1. Die spielfreudigen Altenburger
Sie liebten das Kartenspiel über alles: der Hofadel ebenso wie die Altenburger. Bürger und Bauern des umgebenden Osterlandes. Die Spiele die sie bevorzugten hießen L'hombre, Piquet und Tarock. Als dann im Zuge des napoleonischen Krieges viele Soldaten aus verschiedensten Landesteilen ins Altenburger Land kamen und hier Quartier nahmen tauchten plötzlich neue Kartenspiele in den Spielgesellschaften auf. Eines davon war das Schafkopfspiel es besaß zwei Vorteile gegenüber L'hombre und Tarock: es ließ sich einfach und schnell spielen und es war, in einer Zeit zunehmender antinapoleonischer Empfindungen, ein deutsches Spiel.
2. Ersterwähnung Skat als Kartenspiel
Sein Nachteil bestand in eben dieser an Abwechslung armen Einfachheit. Auf Dauer langweilte das Spiel. Deshalb reicherten die durch anspruchsvolle Spiele verwöhnten Altenburger den Schafkopf, zunächst eher spontan als gezielt, mit Regeln und Schikanen der viel schwierigeren Spiele Tarock und L'hombre an und behielten dabei doch zugleich ein deutsches Spiel. Das Ergebnis solcher Spiellaune erscheint am 04. September 1813 erstmals in der Spielkladde des Herrn Carl Leopold von der Gabelentz unter den Namen " Scat ".
3. Der erste Nachweis im deutschen Schrifttum
In den von Friedrich Ferdinand Hempel herausgegebenen " Osterländischen Blätter " steht erstmals 1818 zu lesen: " Dieses Spiel ist offenbar der König aller Spiele deutscher Karte, so wie das königliche L'hombre in der französischen, denn beide haben den unbestrittenen Vorzug, dass Geschick und Glück in gleicher Wechselwirkung Gewinn und Verlust bereiten " und " dass dem kargen lauernden Spieler im Scate seine Tücken nichts helfen ".
4. Beteiligte der sog. Brommeschen Spielrunde
Zur Brommeschen Abendgesellschaft zählten viele Honoratioren der Stadt. So der Notar Friedrich Ferdinand Hempel die Bankiers Reichenbach der Arzt Dr. Schuderoff der Ratskopist Christian Adam Neefe der Kanzler von der Gabelentz und der Verleger Brockhaus.
5. Entwicklung zum heutigen Spiel "Skat"
Was immer
diese Herren damals unter den Begriff "Scat" gespielt haben mögen
mit dem heutigen Skatspiel hatte es noch nicht viel gemein. Es war ein
Spiel das auf dem Farbreizen beruhte. Studenten waren es die das Spiel
in den 1820er Jahren mit an die Leipziger Universität brachen und
andere Studenten wiederum trugen es von dort aus überallhin nach
Deutschland.
Hierbei kam es zwangsläufig immer wieder zu Veränderungen und
zu vielerlei lokal unterschiedlichen Spielweisen. Die entscheidendste
Veränderung
war das sogenannte Leipziger "Zahlenreizen".
Um diese
Veränderung gab es große Auseinandersetzungen die sich vom 1.
Deutschen Skatkongress 1886 angefangen bis zum 27. Kongress 1927 beide
in Altenburger hinzogen. Hier wurde endgültig das Regelwerk des
Zahlenreizens
samt den dazugehörigen Schikanen wie Null und Grand angenommen.
Die
Altenburger
können sich trotzdem rühmen das die
Wiege des weltbekannten
Kartenspieles "Skat" in Ihrer Heimatstadt steht und Sie daher auch mit
Stolz den Namen Skatstadt Altenburg führen.